Donnerstag, 30. Juni 2011

Hector empfiehlt...

Ob beim Grillen im Garten, beim Sonnenbaden auf dem Balkon, beim Mädels/Jungs glotzen am Strand oder wo auch immer ihr im Sommer eure Zeit verbringt, mit Hectors Musik Tipps macht ihr in jedem Fall alles richtig und habt den perfekten Soundtrack für heisse Tage.

Beastie Boys - Hot Sauce Committee Pt.2

Auf das grandiose Promovideo zum neuen Album hatte Hector ja schon hingewiesen. Die neue Platte ist ebenso famos geworden. Geändert hat sich zum Glück nicht viel. Die gleichen scheppernden Beats wie vor 20  Jahren treffen auf die ebenso gleichen Micky Maus Stimmen. Innovativ geht anders. Aber: Hector gefällt das.


Digitalism - I  Love You, Dude

Auch auf ihrem 2.Album gibt es von den Hamburgern wieder Electronic Tunes Hymnen für Jedermann. Im Oktober dann auch auf Tour.


Asher Roth - The Greenhouseeffect Vol. 1

Das rappende Weissbrot aus Philadelphia mit einem schon etwas älteren, aber immer noch sehr coolen Track. Hectors Laune steigt jedes Mal um 98%. 


Friendly Fires - Pala

Von brasilianischem Samba beeinflusster britischer Indie-Pop. Klingt komisch? Nein. Geil!



Wolf Gang - Suego Faults

Für Fans von MGMT kommt mit diesem Ein-Mann-Projekt eine auscheckungswürdige Alternative. Wunderschöner sphärischer Indie-Pop für laue Sommerabende. 

Mittwoch, 29. Juni 2011

Casual Connoisseur Stone Roses Shirt

Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht. In diesem Fall braucht es allerdings weniger Mut als guten Geschmack, um zu erkennen, dass das heiss erwartete Stone Roses Shirt von Casual Connoisseur eine herbe Enttäuschung ist. Hector freute sich ein zweites Loch in den Po als Casual Co ein Stone Roses Shirt ankündigte. Zählt die Band doch zu Hectors Alltime Faves. Was dann aber als Motivdesign präsentiert wurde, erinnert eher an eine Rock Shirt Edition von Esprit oder Tom Tailor. Auch als Shirt für einen Bandcontest könnte das Ding herhalten. Für mehr reicht´s aber leider nicht. Sei´s drum. Das Shirt wird sich verkaufen wie Waffen in Texas und Hector wartet einfach bis die Hemden kommen. Auf die ist Hector nämlich auch schon gespannt wie ein Flitzebogen.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Waldhof Asozial

"Und am 11.6. kommt ihr dann nach Mannheim und wir feiern den Aufstieg vom Waldhof", sprach G. zu seinen Begleitern in einem Wormser Biergarten, bevor die Weizengläser klirrend aneinander gestoßen wurden. Eine Stunde vorher hatte Yannick Stark mit seinem Schuss zum 2:1 die Lilienanhänger in kollektive Ekstase versetzt und dem südhessischen Verein das Tor zur 3.Liga ganz weit aufgestoßen.

Hector schluckte kurz. Er hatte aufgrund der in letzter Zeit häufigen Heim- und Auswärtsspielbesuche des Neu-Mainzers ganz vergessen, dass dieser ja auch noch Anhänger des Neanderthaler Vereins aus Hectors Heimatstadt war. Gegen einen Ausflug nach Mannheim hatte Hector nichts einzuwenden, einem Stadionbesuch sah Hector allerdings mit eher gemischten Gefühlen entgegen.

Hector kannte die Waldhof Szene aus früheren Zeiten nur zu gut und hatte relativ wenig Lust mit Mitgliedern des Adolf Hitler Fanclubs im gleichen Block zu stehen. Konnten sich doch in den 80ern, verstärkt in den 90ern und auch danach noch regionale Nazigrößen wie Christian Hehl (ehemals Deutschlands fettester Skinhead) und Wolfgang Benkeser ungehindert im damaligen H-Block tummeln und  JN/NPD Propagandamaterial unter die Leute bringen. Dankbare Abnehmer gab es zur Genüge, da ein nicht gerade geringer Anteil der Szene mit rechtsradikalem Gedankengut offen oder heimlich sympathisierte. So kam es nach Heimspielen immer wieder zu Angriffen auf Punks, Migranten und das selbstverwaltete JUZ Mannheim.

Selbstverständlich kann nicht die komplettte Fanszene als rechtsextrem oder rassistisch bezeichnet werden. Aber, und das muss sich der Verein, die Vereinsführung und der Rest der Fans vorwerfen lassen, wurde dem Treiben keinerlei Einhalt geboten. Vom Verein kamen gebetsmühlenartig die Beteuerungen man habe kein Naziproblem, höchstens ein paar unpolitische Krawallmacher, die ab und zu über die Stränge schlagen und provozieren würden. Auch von Seiten der fitten Fans kam keinerlei Widerstand. Hehl und Konsorten waren akzeptiert und in die Szene eingebunden.

Gegenwind bekamen die Nazischläger nur zu Zweitligazeiten, wenn St.Pauli in der Universitätsstadt gastierte. So mancher Nazi fand sich neben seinem Mundschutz auf dem Boden wieder, dank engagierter St. Pauli Fans und örtlicher Antifas. [Nein, Hector ist kein St.Pauli Fan]. Auch bei früheren Duellen gegen Darmstadt geht Hector mal davon aus, dass einige Nazihools in ihre Schranken verwiesen wurden. [Hector ist ja noch nicht sooo lange Lilien-Fan].

Die letzten Jahre hatte Hector die Entwicklung des Vereins und seiner Fans nicht mehr weiter verfolgt und war daher sehr gespannt, was ihn erwarten würde.

Schon auf dem Weg zum Stadion  begegneten Hector Menschen, deren sonstiger Aufenthaltsort viel Raum für Spekulationen ließ. Höhle? Bahnhofstoilette? Offener Vollzug? Erstaunlich waren aber auch die Massen an Menschen, die gen Stadion pilgerten. Mit letztendlich über 18.000 Zuschauern hätte Hector niemals gerechnet. Zeigt aber welches Potential dieser Verein noch immer besitzt. Das Spiel an sich war schnell entschieden, dank eines schwachen Gegners und einer abgezockt spielenden Heimmannschaft. Deren Fans hatten somit ausreichend Zeit sich und den Verein zu feiern. Dies geschah, muss Hector leider gestehen, auf recht eindrucksvolle Weise.

Verantwortlich dafür ist zum einen ein geschlossener Fanblock hinter dem Tor und zum anderen ein kompaktes und komplett überdachtes Stadion.
Auch ein abschließendes Feuerwerk und massiver Einsatz von Pyro taten ihr Übriges.

Wie sich die Fanszene heutzutage darstellt, kann Hector nicht wirklich beurteilen. Viel scheint sich aber bedauerlicherweise nicht geändert zu haben. Christian Hehl, fetter den je, umringt von Jugendlichen und völlig Hirnlose mit Leibstandarte und Horst Wessel Shirts sorgten bei Hector und seinen Begleitern für Fassungslosigkeit, aber auch dem guten Gefühl, Anhänger eines Vereins zu sein, bei dem solcher Abschaum mit sofortigen schmerzhaften Konsequenzen zu rechnen hätte bzw. erst gar nicht ins Stadion kommen würde.