Kurz vor der Verpflichtung von Michael Schürg hatte Hector einen Text nahezu fertig gestellt, in dem er einen flammenden Appell an Trainer, Vereinsführung und den Hauptsponsor von Darmstadt 98 richtete. Hector forderte dazu auf, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und durch starke Neuverpflichtungen den möglichen Aufstieg in Angriff zu nehmen. Hectors Brandrede hätte es aber ohnehin nicht bedurft, denn die Verantwortlichen der Lilien haben auch alleine erkannt, dass es möglicherweise nie mehr so leicht wird in die 3.Liga aufzusteigen wie in dieser Saison. Trotz eines Dreijahresplans, der für diese Saison einen einstelligen Tabellenplatz und erst für die Saison 2012/13 den Aufstieg vorsieht, wurde mit dem Transfer von Michael Schürg ein deutliches Zeichen in Richtung Aufstieg gesetzt. Alles andere wäre bei 2 Punkten Rückstand auf Kassel, bei einem Spiel mehr, auch nicht nachvollziehbar gewesen.
Es spricht für den Trainer und den Präsidenten, dass es gelang, einen viel umworbenen Spieler nach Darmstadt zu locken. Offensichtlich muss das Konzept des Vereins so überzeugend gewesen sein, dass Schürg Drittligavereinen eine Abfuhr erteilte und sich für die Südhessen entschied.
Sollten die Transfers von Onwuzuruike, Ahanfouf und Nakas auch noch klappen, dann ist die Mannschaft so verstärkt, dass der Aufstieg zum Greifen nah ist. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die neuen Spieler schnell in die Mannschaft integrieren und Fuß fassen. Viel Zeit bleibt dafür aber nicht.
Der Aufsteig in die 3.Liga wäre für den Verein und das Umfeld ungemein wichtig. Das Nadelöhr zur 3.Liga wird durch die neue Regionalligareform noch kleiner. Das Vereinssterben wird weitergehen und auf Dauer kann ein Verein wie Darmstadt 98 in dieser Liga nicht überleben.
Mit dem Aufstieg wäre natürlich die Dreijahresplanung hinfällig. Ersetzt werden müsste diese durch ein Konzept, dass es möglich macht, Spieler wie Schürg und Stark längerfristig zu halten und die Mannschaft so zu verstärken, dass ein direkter Wiederabstieg vermieden werden kann. Runjaic, Kessler und Co haben aber in den vergangenen Monaten bewiesen, dass es ihnen an Weitsicht, flexiblem Denken, Kompetenz und Überzeugungskraft nicht mangelt und haben daher Hectors vollstes Vertrauen.
Noch ist es aber nicht so weit und zunächst sind vor allem die Spieler und die Fans gefordert. Jedem Spieler sollte klar sein, dass sich eine einmalige Chance bietet und auf dem Platz keine 100%, sondern 110% erforderlich sind. Jedem Fan sollte klar sein, dass ab sofort eine bedingungslose Unterstützung vonnöten ist. Vielleicht finden bei den kommenden Heimspielen auch ein paar Zuschauer mehr den Weg zum Böllenfalltor. Die Mannschaft hätte es verdient.
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