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Montag, 1. April 2013

Männer des Quartals

Zwei großartige Typen sind es, die - obwohl  noch nicht lange in Darmstadt - momentan für einiges an Gesprächsstoff sorgen und deren Namen  untrennbar mit dem "Aufschwung" und der wieder aufkeimenden Hoffnung auf den Klassenerhalt verbunden sind.

Trainer Dirk Schuster


ist in der momentanen Situation ein Glücksfall für die Lilien. Ihm ist es es zu verdanken, dass die Mannschaft den Abstiegskampf endlich angenommen hat und sich wesentlich kompakter und vor allem als Einheit präsentiert. Dies war weder unter Runjaic und schon gar nicht unter Seeberger der Fall. Schuster scheint bei den Spielern den richtigen Ton zu treffen und Spieler mit eigentlich großem Potenzial, wie z.B. Latza,  finden langsam wieder zur Normalform zurück. Als ehemaliger Abwehrspieler ist es sicher kein Zufall, dass Schuster der Mannschaft eine sehr defensive Spielweise verordnet hat. Dies ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass mit dem momentanen Kader schneller Offensivfußball nicht drin ist. Dafür fehlt es vor allem auf den Außenbahnen an guten Spielern. Schuster hat dies schnell erkannt und machte das einzig richtige: Er setzte auf die Defensive. Das Konzept ging bislang auf. In 7 von 9 Spielen unter Dirk Schuster fiel kein Gegentreffer und mit dem 0:0 in Bielefeld zum vierten Mal in Folge. Aus der Wand von Darmstadt ragt dabei vor allem ein Spieler heraus: 

Aytac Sulu

In der Winterpause aus Österreich verpflichtet und gerade mal ein paar Monate da, setzte Sulu in der kurzen Zeit schon Akzente, für die manche Spieler Jahre gebraucht haben. Nicht nur seine imposante Erscheinung und seine kompromisslose Spielweise machen ihn so wichtig, Sulu ist jemand, der die Mannschaft mitreißen und führen kann, der kein Blatt vor den Mund nimmt und mit seiner Leistung als Vorbild für die ganze Mannschaft dienen kann. Mit Abstand der wichtigste Spieler des Teams und einer der besten Defensivspieler, den man am Bölle in den letzten Jahren gesehen hat.

Mit Schuster und Sulu sind zwei echte "Malocher" ans Bölle gekommen, die dem Verein und den Fans wieder Hofffnung geben und daher für Hector die Männer des Quartals sind.

Freitag, 22. März 2013

It ain´t over ´til it´s over

Hector Junior schaute belustigt seinen Erzeuger an. Dieser ließ sich mit dickem Kopf, Rotznase und kratzigem Hals auf die Couch fallen und riss die Hände hoch. "Jaaaaa, geil, geil. geil. Rocky hatte doch recht". Hector Junior wusste weder wer Rocky war, noch warum sein Vater an diesem Tag schon zum zweiten Mal völlig begeistert war. Er war es eigentlich nicht gewohnt, dass Hector an einem Samstag zwischen 14.00 Uhr und 15.45 Uhr zuhause weilte. Sonst kam er abends nach Hause, war mürrisch (auch wenn Hector Junior ihn ganz schnell wieder zum Lachen bringen konnte) und murmelte etwas, das wie "Verloren. Es ist zum Kotzen." klang. Diesmal war Papa aber zuhause und schaute in den bunten Kasten. Er konnte nicht wissen, dass Hector ziemlich krank war und sich deshalb statt im Stadion auf der Couch befand und den Live -Stream des Spiels seiner Lilien gegen Osnabrück ansah. 

Dass der Sieg ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt war, wusste er nicht. Er fühlte nur, dass sein Vater glücklich war. So wie heute morgen. Da machte Hector Junior nicht nur einen Schritt, sondern gleich mehrere und spazierte zum ersten Mal durch die Wohnung. Davor hatte er es immer wieder versucht, es wollte allerdings nicht so recht klappen. Kapitulieren war aber keine Option. " Komm, nicht aufgeben. Irgendwann klappt das." , bekam er von Hector immer wieder zu hören. 

Ähnliches gilt auch für seinen Lieblingsclub. Zugegeben: Zwischendurch hatte Hector jegliche Hoffnung verloren und in seinen schlimmsten Albträumen schon die "Hello Again" Banner in Kassel hängen sehen. Doch zwei Siege in Folge und vier Spiele ohne Gegentor machen wieder Mut. Und vielleicht hat Hector morgen wieder Grund zum Jubeln, sollte die Hansa-Kogge versenkt werden. 

Rocky ist/war nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber es stimmt:

Es ist erst vorbei, wenn´s vorbei ist!  

Go Darmstadt!


Soundtrack: New Kids on the block: Step by step


Dienstag, 16. Oktober 2012

45 Football

Ein nettes Hobby pflegt Tausendsassa Pascal Claude aus Zürich. Neben Bloggen, Fanzines herausbringen, Bücher schreiben, Stadionkneipen betreiben und vielem  mehr, sammelt der Gute auch Singles. Allerdings nicht einfach irgendwelche, sondern Singles aus aller Welt, die sich mit dem Thema Fußball beschäftigen: Vereinshymnen, Songs für Fußballer, Songs von Fußballern, Songs von Fans und Songs für Fans. Auf mehr als tausend Stück hat es Pascal inzwischen schon gebracht. Um auch andere Menschen daran teilhaben zu lassen, hat Pascal angefangen Einiges zu digitalisieren und auf eine eigene Seite zu packen. 

Das Ganze findet man unter:  45football.com

Besonders freut sich Hector über die Tatsache, dass es gleich 2 Singles mit Bezug zu Darmstadt 98 auf die Startseite geschafft haben.





Soundtrack: Poison Idea - Record collectors are pretentious assholes

Mittwoch, 18. Juli 2012

Lebt denn der alte Holzhector noch?

Ja, er lebt noch!

Lange Zeit ist hier nichts mehr passiert. Dies lag vor allem an der sehr begrenzten Zeit, aber auch daran, dass es in den "blog-relevanten" Bereichen nichts Nennenswertes zu berichten gab. Die 3.Liga pausiert noch, Hectors Kleiderschrank hat leider nur spärlich Zuwachs bekommen und musikalisch gab es auch nicht viel, was Hector so richtig geflasht hat.

Damit ist aber jetzt Schluß. Die fußballfreie Zeit hat gottseidank ein Ende (eine unsagbar öde EM konnte über die Sommerpause nicht hinwegtrösten) und es gibt eine Menge musikalischer Neuerscheinungen, über die Hector berichten wird.

Am Freitag beginnt die neue 3.Liga Saison und für die Lilien gilt es dann am Samstag endlich den Auftaktfluch zu besiegen und gleich drei Punkte einzufahren. Hector ist schon so heiß wie Frittenfett und kann's kaum erwarten. Mehr dazu demnächst.

Apropos warten. Selbiges muss man leider auch auf den Sommer. Dabei hat Hector den Soundtrack für die wärmste Jahreszeit des Jahres schon parat. Die neuen Alben von Nada Surf und Hot Chip sorgen für beste Laune und wärmen zumindest die Herzen. Beide Bands kommen übrigens  im Oktober bzw. November auch auf Tour.

Donnerstag, 19. April 2012

Ihr für uns und wir für euch

Nein, es geht hier nicht um den Song einer ostdeutschen Oi!-Band, sondern um das was sich am kommenden Samstag im Darmstädter Böllenfalltorstadion abspielen wird. Mit einem Sieg gegen Babelsberg kann der SV Darmstadt 98 den Klassenerhalt in der 3.Liga vorzeitig klar machen. Angesichts der dürftigen Leistungen in den letzten Spielen und dem momentanen Höhenflug der Filmstädter wird die Mannschaft allerdings mehr als eine Schippe drauf legen müssen, um die drei Punkte einzufahren. 
Hector erwartet 11 Spieler, die bis an ihre Grenzen gehen werden und falls nötig noch darüber hinaus. 11 Spieler, die um jeden Ball und um jeden Grashalm kämpfen werden, um das, was letzte Saison erreicht wurde, fortzuführen. Unterstützung erfahren sie dabei von mindestens 6000 Fans, die auf den Rängen ebenfalls alles geben werden. Gab es beim letzten Heimspiel noch deutliche Unmutsbekundungen, wird es diesmal eine bedingungslose Solidarität mit der Mannschaft geben. Kein Gemecker, kein Gemaule, sondern 90 minütiger kritikfreier Support der Mannschaft. Sie hat es nach einer letztlich grandiosen ersten 3.Liga-Saison verdient.

Alle ans Bölle am Samstag!






Freitag, 3. Februar 2012

Auswechselfilter, ihr seid nur Auswechselfilter

Hector wünscht grundsätzlich keinem Menschen in die Joblosigkeit zu geraten. Für diesen Samstag macht Hector aber mal eine Ausnahme. Großmaul Gino wird um 15.45 Uhr in ernsthaften Schwierigkeiten sein, nachdem seine Rumpeltruppe aus der Landeshauptstadt vom Lilien-Express überrollt wurde. Möglicherweise wird dies für den Trainer des selbstenannten Aufstiegsfavoriten der letzte Auftritt gewesen sein. Mitleid ist für eine der unsympathischsten Figuren in der hessischen Fußball-Welt und der 3.Liga allerdings fehl am Platz.

Aller Voraussicht nach wird die Demontage dieses Kackvereins aber leider ohne Hector stattfinden, da dieser stark kränkelt und bei diesen Temperaturen besser keinen Fuß vor die Tür setzen sollte. Hector käme damit in den "Genuss" zum ersten Mal ein Spiel seiner Lilien live am heimischen Bildschirm verfolgen zu können. Ein Online Live-Stream des Hessischen Rundfunks macht's möglich. Ein Spielausfall käme Hector natürlich nicht ganz ungelegen, da er morgen lieber im Stadion wäre. Aber danach sieht es momentan nicht aus.

Wiesbaden kaputt

Also wird sich Hector morgen gemütlich heissen Tee schlürfend Tee auf die Couch lümmeln, mit dem hoffentlich gut vernehmbaren A-Block und eigener heisserer Stimme "Die Sonne scheint..." anstimmen und anschließend Zeuge eines ungefährdeten 2:0 Siegs werden.

Samstag, 21. Januar 2012

Come on Darmstadt

Der Winter ist nicht unbedingt Hectors Lieblingsjahreszeit. Hector hasst es zu frieren und im Dunkeln aufzustehen und im Dunkeln nach Hause zu kommen. Andererseits bietet die Winterzeit aber durchaus auch schöne Momente. Wanderungen durch Schneelandschaften (sofern Schnee vorhanden), Skifahren und der Verzehr von Lebkuchen und Plätzchen machen die kalte Jahreszeit halbwegs erträglich. Dennoch gibt es eine Sache, die Hector schmerzlich vermisst hat: Fußball. 

Am Samstag ist die Leidenszeit aber endlich zu Ende und in Darmstadt rollt der Ball wieder. Hectors Lilien starten gegen den aktuell Tabellenzweiten SV Sandhausen. Es wird ein schweres Spiel für die Jungs in blau, aber ein Sieg erscheint angesichts der Heimstärke nicht unmöglich. Spannend wird zu sehen sein, inwieweit Neuzugang Kopilas in der Defensive das Heft in die Hand nehmen wird. Wunderdinge sollte man nicht erwarten, aber mehr Stabilität dürfte schon am Samstag sichtbar sein. Kopilas wird als einziger Neuzugang auf dem Platz stehen. Die Verpflichtung eines neuen Stürmers gelang bisher leider nicht. In der Gerüchteküche wurde zwar heftigst geköchelt, aber letztendlich blieb es bei heißer Luft. Dabei wäre ein neuer Mann für die Offensive so ungemein wichtig. Aber noch ist bis zum 31.1. Zeit und Hector ist sicher, dass sich in den nächsten zwei Wochen noch etwas tun wird. 

Benjamin Baier
Vom Neuzugang zu denen, die den Verein verlassen: Samake, Broghammer und Grüter sagen Adieu. Bei Samake und Broghammer war es abzusehen und nachzuvollziehen. Bei Grüter findet Hector es allerdings sehr schade und es stellt sich die Frage, ob er wirklich eine Chance hatte. In der letzten Saison noch mit einer derjenigen, die durch hervorragende Leistungen den Aufstieg erst möglich machten, war er nach den neuen Transfers schnell auf dem Abstellgleis. Offenbar stufte Runjaic die neuen Defensivspieler als deutlich stärker ein. Hector hätte Grüter auch die 3.Liga zugetraut, weiß aber natürlich nicht, was im Training lief. Insofern wird Kosta hoffentlich richtig entschieden haben. Richtig entschieden hat sich aber definitiv Benjamin Baier. Einer der Leistungsträger und Köpfe dieser Mannschaft bleibt für zwei weitere Jahre in Darmstadt. Baier betonte, dass es für ihn auch wichtig war, dass Runjaic bleibt. Dessen Vertragsverlängerung ist, wie überhaupt Runjaics Präsenz in Darmstadt, ein absoluter Glücksfall für den Verein. Auch wenn nicht immer alle Entscheidungen nachzuvollziehen waren/sind, manche Äußerungen diplomatisches Geschick vermissen lassen und er ein sturer Hund ist - Runjaic hat ein fast Fünftligisten in die 3.Liga geführt. Allein dafür gebührt ihm höchste Anerkennung und Respekt. 
Kosta Runjaic

Aber es ist beim SVD natürlich nicht alles Gold was glänzt. Betrachtet man die Öffentlichkeitsarbeit, das Verhältnis des Vereins zu den Fans, Merchandise, Internetauftritt und Infrastruktur muss man klar konstatieren, dass der Aufstieg den Verein völlig unvorbereitet überrollt hat. Auf dem Weg professionellere Strukturen zu ebnen, sollte dabei zunächst die Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens zwischen Vereinsführung und Fans absolute Priorität haben. Beide Seiten haben sich in den letzten Monaten nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Auf einen in der Mehrheit schweigenden F-Block hat Hector aber keine Lust. Auch wenn Dauergesänge, die immer wieder das aktuelle Spielgeschehen ignorieren, nicht Hectors Vorstellung von Support sind, mag Hector die Ultras nicht missen, da sie ein unverzichtbarer Teil der bunten und breitgefächerten Darmstädter Fankultur sind. Außerdem verdanken wir ihnen hervorragende Choreos, die mindestens zweitligareif sind. Hector hofft, dass man die internen Querelen in den Griff kriegt und gemeinsam mit den neuen Fanbeauftragten die Gespräche mit dem Verein wieder aufgenommen werden.
Bis dahin ist der Rest der Fans aufgefordert für lautstarke Unterstützung zu sorgen. Denn gerade jetzt kann die Mannschaft einen Stimmungsboykott am allerwenigsten gebrauchen. Wer also auch in der nächsten Saison am Böllenfalltor Drittligafußball sehen möchte, macht am Samstag seinen Mund auf und macht nicht UD dafür verantwortlich, dass im Stadion keine Stimmung herrscht. Denn wie sagte schon Uli Hoeneß...









Samstag, 10. September 2011

50 Tage 3.Liga

Turbulente und ereignisreiche Wochen liegen hinter dem SV Darmstadt 98, seit dieser wieder im Profifussball mitmischt. Unglückliche Niederlagen, tolle Siege, Fans auf irrer Wanderschaft, umstrittene Transfers und umgeworfene Mülleimer sorgten für reichlich Aufregung und Gesprächsstoff.

Eine kurze Zusammenfassung:

Im ersten Heimspiel der Saison traf man gleich auf Zweitliga-Absteiger Osnabrück. Eine grandiose Choreo,  wie man sie am Bölle zuvor noch nicht gesehen hatte und eine tolle Kulisse nutzten leider nichts. 

Die Lilien verloren durch einen Fehler von Brighache mit 0:1. Ein Unterschied zwischen beiden Teams war allerdings nicht auszumachen. Kosta Runjaics Elf knüpfte da an, wo sie in der letzten Saison aufgehört hatte. Schöner Kombinationsfussball, der mindestens mit einem Punkt hätte belohnt werden müssen. Aber wie so oft wurden zahlreiche Chancen nicht genutzt, was sich leider auch in darauf folgenden Spielen wiederholen sollte.

Die Leistung der Mannschaft ließ für das erste Auswärtsspiel in Aalen hoffen und mit einem Punkt im Reisegepäck wäre man vor dem Spiel sehr zufrieden gewesen. Leider musste man aber mal wieder die Erfahrung machen, dass ein Spiel erst dann beendet ist, wenn der Unparteiische abpfeifft und dies zuweilen auch erst in der 93.Minute geschehen kann. Bis dato hatte die Lilien-Elf 1:0 geführt, lud aber aufgrund schwacher Defensivleistungen den Gegner geradezu zum Tore schießen ein. So kam es dann wie es kommen musste. Wer nicht nachlegt wird gnadenlos bestraft und hat statt drei nur einen Punkt auf der Haben-Seite. Anwesend im Stadion waren auch drei Heiner, die aufgrund einer verlorenen Wette zum ersten Auswärtsspiel der Saison zu Fuß anreisten. 10 Tage waren die Jungs unterwegs und unterhielten uns mit amüsanten Videos von unterwegs. Im Stadion erfolgte selbstverständlich ein triumphaler Empfang.

Das darauffolgende Spiel in Sandhausen kann kurz abgehandelt werden. Die Lilien mit deutlich mehr Ballbesitz, Sandhausen lediglich abwartend und sehr defensiv eingestellt. Das Spiel hätte klar gewonnen werden können, aber es krankte wieder an der Chancenverwertung. Am Ende hieß es 2:0 für Sandhausen und die Lilien standen wieder mit leeren Händen da.

Damit hatten die Lilien nach drei Spielen einen Punkt und die ersten Rufe nach Verstärkungen wurden laut. Angesichts der katastrophalen Chancenverwertung und der fehlenden Durchschlagskraft im Sturm durchaus verständlich. Anderererseits war klar, dass die Saison kein Zuckerschlecken wird und das Ziel nur Klassenerhalt heissen kann. Spielerisch war das zum Teil sehr schön anzuschauen, aber was nützen gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, wenn kaum Zug zum Tor vorhanden ist und der Ball nicht im Torkasten landet.
Die Rufe nach Verstärkung wurden von Seiten der Vereinsführung erhört. Allerdings wurde kein Stürmer transferiert, sondern ein offensiver Mittelfeldspieler. Mit Kevin Wölk kam kein Unbekannter ans Bölle. 
Als ehemaliger Spieler von Hessen Kassel und durch unreife Kindergarten-Provoaktionen aufgefallen, eroberte er die Herzen vor allem der F-Blockler nicht gerade im Sturm. Im Fan-Forum kam es zum Teil zu kuriosen Beiträgen, gerade von Ultras und Allesfahrern. Gar eine Spaltung der Fan-Szene wurde vorausgesagt. Dass sich mancher Anhänger dabei unreflektierter als der Neuzugang erwies, machte die Absurdität komplett. Offensichtlich waren manche Fans im Gegensatz zum Verein noch nicht in der 3.Liga angekommen. Sicherlich ist Wölk kein großer Sympathieträger und manche Aussagen und Aktionen waren trottelig und naiv, aber in ihm das personifizierte Böse zu sehen, ist kleinkariert und reichlich dumm. Sofern ein Spieler Leistung bringt, sich reinhängt und dem SVD weiter hilft, ist ihm Hectors Unterstützung sicher und zum Glück auch die der restlichen 90 Prozent im Stadion.

Wie wichtig dieser Transfer für die Mannschaft war, zeigte sich ein paar Tage später beim zweiten Heimspiel der Saison. Zu Gast war die Arminia aus Bielefeld. Für deren Fans hatte Hector fast schon Mitleid übrig, denn der Absturz des ehemaligen Bundesligisten war atemberaubend. Aber zurück zum Heroinverkäufer vor Schulhöfen, Kindesentführer und Tierquäler aka Kevin Wölk. Dieser schlug in seinem ersten Spiel im Liliendress ein wie eine Bombe. 2 Tore vorbereitet, das letzte selbst erzielt und ein insgesamt furioser Auftritt rundeten den mehr als gelungenen Einstand ab. Für manche F-Blockler eine mittlere Katastrophe, der Rest war begeistert. 5:1 gegen Bielefeld - der SVD war wieder da.



Mit breiter Brust reiste man in die hessische Landeshauptstadt. Trotz eines Dienstags war der Gästeblock in einem der hässlichsten Stadien Deutschlands sehr gut gefüllt und der Support war das komplette Spiel über phänomenal. Da das Spiel aus unerfindlichen Gründen zum Sicherheitsspiel erklärt wurde, war lächerlich viel Polizei anwesend. Eine peinliche Kasper-Show des Stadionmoderators und ein spärlich gefülltes Stadion zeigten mal wieder wie beschissen dieser Wiesbadener Wasserfilter Verein ist. Die Lilien zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung mit einem absolut souveränen Jan Zimmermann und gewannen völlig verdient durch ein Tor von Latza. Nach dem Spieltag war man der beste hessische Verein in der 3.Liga und in ebenjener endgültig angekommen.


Blau-Weiße Optimisten erhofften sich für das dritte Heimspiel gegen den Tabellenführer Regensburg bis zu 10.000 Zuschauer, während Realist Hector sich nicht vorstellen konnte, dass gegen den zwar Tabellenersten, aber letztendlich nicht wirklich attraktiven Gegner sich mehr als 9000 Zuschauer am Bölle einfinden würden. Letztendlich sollte Hector leider Recht behalten, aber dennoch ist der SVD der Verein mit dem zweithöchsten Zuschauerzuspruch in der 3.Liga, was man gar nicht hoch genug einschätzen kann.
Die 8200 sahen ein Spiel, das noch lange danach für Diskussionen sorgen sollte. Eine rote Karte, ein Elfmeter, zwei nicht gegebene Tore, ein verletzter Kevin Wölk - so lautete die Bilanz eines Skandalspiels. Nie zuvor hatte Hector live eine solche Einflußnahme des Unparteischen erlebt wie bei dieser Partie. Dabei hatte alles so gut begonnen. Bereits schon in der ersten Spielminute erzielte Wölk nach Vorlage von Hesse das 1:0. Es entwickelte sich ein einseitiges, aber dennoch attraktives Spiel. Die Lilien begeisterten durch phasenweisen Traumfussball und ließen den Tabellenführer wie einen Abstiegsanwärter aussehen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit dann das 2:0 durch Latza. Ein klares Tor, das der Schiedsrichter allerdings durch eine herbeikonstruierte Abseitsstellung nicht anerkannte.Auch nach der Halbzeit machte die Mannschaft mächtig Dampf, konnte aber leider nicht nachlegen. Ein Elfmeter, der keiner war, der daraus entstandene Ausgleich und zum Überfluss eine rote Karte für Gäbler machten klar, dass hier um jeden Preis ein Sieg der Heimmannschaft verhindert werden sollte. 


Mit viel Wut im Bauch, aber auch dem Gefühl, bislang jedem Team die Stirn geboten zu haben, ging es nach Erfurt. Hector konnte leider nicht mit dabei sein und möchte daher zu den Geschehnissen auf den Rängen gar nicht viel Worte machen. Nur soviel: Sowas kommt von sowas.
Zum Spiel: The same procedure as every game. Vorne trotz großer Chancen nix reingemacht, hinten zweimal nicht aufgepasst. Bums, Aus, Nikolaus - 0:2 verloren.


7 Spieltage sind also absolviert und die Lilien rangieren mit 8 Punkten momentan auf Platz 13. Eine bessere Chancenverwertung, ein kompetenterer Schiedsrichter und der SVD wären mit 3 oder 4 Punkten mehr im oberen Tabellendrittel. Aber hätte-hätte-Fahrradkette Spielchen bringen keinen weiter. Es wird in dieser Saison um nichts anderes als den Klassenerhalt gehen, doch Hector macht sich relativ wenig Sorgen, dass dieses Ziel nicht erreicht werden kann. Vor allem die spielerische Klasse gibt Anlass zur Hoffnung. Bislang war man jedem Gegner mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Wenn man die Probleme im Sturm löst und die Defensive noch stabiler wird, dann kann die Mannschaft noch einiges erreichen. Das Potenzial ist jedenfalls da. Positiv zu erwähnen ist noch die bundesweite Beachtung, die die Lilien wieder erfahren. Nicht nur durch die einschlägigen Fussballmedien, sondern auch durch die Berichterstattung aller drei Heimspiele in der ARD-Sportschau. 

Es ist wieder schick zu den Lilien zu gehen. Möge dieser Trend noch lange anhalten.

Donnerstag, 19. Mai 2011

No sleep ´til Saturday

Neben mangelnder Entscheidungsfreudigkeit ist auch Geduld keine Tugend, die bei Hector besonders stark ausgeprägt wäre. Dass Hector aber mal eine ähnlich schwere Prüfung auferlegt bekommen hat wie in den letzten Tagen, daran kann er sich kaum erinnern. Seit dem letzten Freitag und einem glanzlosen aber souveränen Lilien-Sieg, kann Hector kaum noch an etwas anderes denken als an das möglicherweise schon den Aufstieg bringende Spiel gegen Worms. Vorausgesetzt die Stuttgarter Kickers lassen zwei oder gar drei Punkte am Bornheimer Hang in Frankfurt und Darmstadt gewinnt in Backfischhausen. Während Hector diese Zeilen in den PC hämmert, sind es immer noch knapp 40 Stunden bis zum Samstag um 14 Uhr und die Anspannung ist kaum noch auszuhalten. 

Dass Hector bereits in seiner zweiten Lilien-Saison einen Aufstieg feiern könnte, hätten er und wohl auch 99% der restlichen Anhänger zu Beginn der Saison kaum für möglich gehalten. Nun ist aber alles ganz anders gekommen und Darmstadt steht vor einem Comeback des Profifußballs. Bis dahin sind es aber noch 2 Spiele und die Zeit zieht sich wie Kaugummi am Schuh. Nichts bringt wirklich Ablenkung. Tägliche dutzende Besuche im Forum und auf der SVD Seite, um ja keine Infos zu verpassen, morgens aufwachen und feststellen, dass immer noch nicht Samstag ist, alle Gesänge im Kopf durchgehen - die Zeit will einfach nicht vergehen. Und im Nacken sitzt immer die Angst, dass am Ende doch alles schief geht und man am Ende mit leeren Händen da steht. Einziger Trost wäre dann, dass der Adler endlich mal wieder abgestürzt ist und Kassel ebenfalls in dieser Schrottliga verbleiben muss.  

Soweit wird es aber nicht kommen. Am 28.5. macht Darmstadt vor vollem Haus alles klar, was allerdings nochmal eine Woche warten bedeutet. Und wie Hector das überleben soll, weiss er selbst nicht.

Montag, 22. November 2010

Unverhofft kommt oft

Hätte Yannick Stark am vergangenen Samstag doch mal so viel Glück gehabt wie dieser Schütze.